Neurochirurgie

Dr. med. Djamschid Akbarpour
Facharzt für Neurochirurgie und Schmerztherapie

Neurochirurgie

Dr. med. André Seeliger
Profesor ónorific Uni. Pitesti
Facharzt für Neurochirurgie und Schmerztherapie

Neurochirurgie

Stephan Carl Wenzel
Facharzt für Neurochirurgie

Bandscheibenoperation

Der Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule (LWS)

Die Diagnose Bandscheibenvorfall ruft bei den Betroffenen Angst vor quälenden Schmerzen, Lebenseinschränkung, Berufsunfähigkeit, besonders aber vor einer Operation mit langem Klinikaufenthalt und möglichen Komplikationen wie Vernarbungen oder gar Lähmungen hervor. Heute werden aber die Kriterien für eine Operation viel enger gestellt und die moderne Medizin verfügt über schonende, minimal eingreifende Verfahren.

Wann muß ein Bandscheibenvorfall operiert werden?

Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Operation auch heute noch die einzige Möglichkeit, um den Patienten vor massiven Schmerzen zu befreien und ihn vor bleibenden Schäden zu bewahren. Etwa wenn neben den Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen in den Beinen plötzlich Blasen- und Darmentleerungsstörungen auftreten, auch bei deutlichen neurologischen Ausfällen, die sich trotz intensiver Behandlung mit Medikamenten, gezielter Krankengymnastik oder minimal-invasiven Verfahren (z.B. Nervenwurzelblockaden, Depotinjektionen in den Wiirbelkanal, Laserbehandlung der Bandscheibe) nicht zurückbilden. 4-6 Wochen nach erfolgloser Therapie sollte auch bei anhaltenden Schmerzen und geringfügigen neurologischen Ausfällen eine Operation erfolgen. Zu langes Abwarten kann dazu führen, dass sich der Schmerz verselbständigt und chronisch wird. Eine lückenlose Betreuung des Patienten in einem Spezialzentrum von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge bietet die besten Erfolgsaussichten.

Vor 10-15 Jahren mussten Patienten mit Bandscheibenvorfall durchschnittlich 2 Wochen stationär nachbehandelt Neurochirurgie werden. Dank mikroinvasiver Verfahren dauert der Klinikaufenthalt heute durchschnittlich nur 1-3 Tage, denn durch diese Methoden wird das Gewebe auf dem Weg von der Körperoberfläche zur Wirbelsäule kaum verletzt. Zu erwähnen ist hier der sog. "Gold Standard", bei dem über einen etwa 3-4 cm langen Hautschnitt unter dem Mikroskop in 3-D-Sicht mittels besonders feinen Instrumenten ein Vorfall entfernt wird

Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule (HWS)

Eine typische Geschichte: Neurochirurgie

Es geschah kurz nach dem Umzug: nach Anheben eines schweren Kartons traten bei Herrn M. plötzlich stechende Schmerzen im Nacken auf, von wo aus sie strangförmig in den Arm zogen und im kleinen Finger ein unangenehmes Kribbelgefühl auslösten.

Auch in den Jahren zuvor hatte er gelegentlich Schmerzen im Halswirbelbereich gehabt, die aber einige Tage später, nach Einnahme einer Schmerztablette oder einer Spritze vom Hausarzt, immer rasch wieder abgeklungen waren. Jetzt war das anders: Er hatte permanent Schmerzen, bei Tag und Nacht, in Ruhe oder unter Belastung. Spritzen, Analgetika und Krankengymnastik halfen allenfalls nur kurzfristig. Im Gegenteil, nach einigen Tagen wurden die Schmerzen immer unerträglicher und ein Schwächegefühl im Arm war auch noch hinzugetreten.

Die in der Neurochirurgischen Belegabteilung veranlasste Kernspintomographie und der Untersuchungsbefund bringen schließlich die Ursache zu Tage: Ein Bandscheibenvorfall ist eingetreten. Meist kennt man dieses Krankheitsbild nur im Zusammenhang mit dem Lendenwirbelbereich, aber auch an der sehr mobilen und im Alltag stark belasteten Halswirbelsäule (HWS) kann sich ein Bandscheibenfragment durch Fehlbelastung lösen und auf eine benachbarte Nervenwuzel Druck ausüben, woraus die HWS geschilderten Schmerzen im Arm resultieren.

Prinzipiell besteht auch im vorliegenden Fall nach erfolglosem Ausschöpfen aller konservativen Behandlungsmöglichkeiten die Indikation zur mikrochirurgischen Operation, d.h. Entlastung des Nervs durch Entfernen des Bandscheibenvorfalls unter dem Mikroskop. Zudem wird an der HWS allerdings gleichzeitig eine Stabilisierung des Bewegungssegments durchgeführt.

HWS Früher wurde in der Regel künstlicher Knochenzement verwendet, heutzutage empfehlen sich vorgefertigte Implantate aus Titan oder speziellen Kunststofflegierungen, die während des operativen Eingriffs millimetergenau angepasst werden.

Die neueste und sehr vielversprechende Entwicklung sind Implantate, welche aufgrund ihrer sehr komplexen Konstruktion die Elastizität einer natürlichen Bandscheibe simulieren und auf diese Weise den HWS natürlichen Verhältnissen und der Wirbelsäulenstatik am ehesten gerecht werden.derartige Eingriffe werden bei entsprechender, fundierter Diagnosestellung und Notwendigkeit ebenfalls in unserer Klinik routinemäßig durchgeführt.